Es kann nur einen Sneaker geben. Welcher Sneaker von Nike gewinnt im direkten Vergleich? Der Dunk von Nike SB oder der historische Air Force 1?
Nikes Archiv in Oregon birgt einige wertvolle Schätze. Sneaker wie der Nike Cortez, Air Max oder Air Jordan sind Popikonen par excellence. Das Team rund um Phil Knight schaffte es, ihre Silhouetten zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Leute zu geben. So scheint es so, als würden Nike Sneaker eine andere Halbwertszeit genießen als die Schuhe ihrer Wettbewerber.
Zu den angesagtesten Sneaker Silhouetten gehören vor allem in diesem Jahr der Evergreen Nike Air Force 1 und auf der anderen Seite der Nike Dunk Low – vorzugsweise als Nike SB Release. Doch wenn Nike nur eines der beiden Modelle behalten dürfte, welches wäre es dann? Der Dunk, der vor allem in den letzten zwei Jahren viel Zuspruch erhielt oder eher der Air Force 1, der uns bereits seit fast vier Jahrzehnten begleitet? Wir lassen beide Sneaker gegeneinander antreten, um die Frage zu klären: „Wer gewinnt: Nike Air Force 1 oder Nike SB Dunk?“
Welcher Sneaker hat die bessere Historie?
Peter Moore war zu Lebzeiten ein wichtiger Designer für Nike. Umso schmerzhafter trifft uns sein vor kurzem verkündetes Ableben. Denn das Mastermind war für die ersten, richtigen Erfolge bei Nike zuständig. Im Jahr 1985 entwarf er nicht nur den Air Jordan 1 sondern auch den College Hi, den wir heute als Dunk Hi kennen. Seinerzeit war die Silhouette weit vom Skateboarding entfernt und fokussierte sich auf Basketball insbesondere mit Colorways, die von College Mannschaften inspiriert waren und auch genauso hießen. Mit der Einführung des Dunk Low wurde die Silhouette jedoch in Skate-Kreisen noch beliebter, als sie es jemals auf dem Court sein konnte. Aus diesem Antrieb heraus gründete Nike später das Sublabel Nike SB, weswegen wir den heutigen Erfolg der Skate Marken in Oregon zumindest ein Stück weit dem Dunk zuzuschreiben haben, seines Zeichens die wohl kommerziell erfolgreichste Skate-Silhouette aus dem Nike Kader.
Spulen wir drei Jahre zurück: Bruce Kilgore hatte 1982 den Air Force 1 als ersten Sneaker der Nike Basketball Subbrand kreiert. Damals war vor allem die High-Top-Version ein beliebter Begleiter auf den Courts der NBA sowie den Straßen New Yorks. Im Zuge der immer mehr Richtung Hip-Hop weisenden Popkultur überholte die Low Version das High Top und wurde auf Songs von Nelly sowie KRS One besungen. Der Air Force 1, der seinen Namen von dem Flugzeug des Präsidenten der Vereinigten Staaten hatte, konnte so schon sehr früh den Erfolg von Nike in die richtigen Bahnen locken und ist auch heute noch ein wichtiger Pfeiler im Unternehmenskonstrukt. Jedoch müssen wir diesen Punkt an den Dunk geben, da ohne diese Silhouette niemals Skateboarding seinen Stellenwert bei Nike gefunden hätte. Aber keine Sorge Air Force 1 Fans: es folgen noch vier weitere Punkte!
Welcher Sneaker hat den besseren Look?
Es steht 1:0 für den Dunk. Schauen wir uns einen sehr subjektiven Aspekt der beiden Sneaker etwas genauer an: den Look. Beim Dunk unterscheiden wir zwischen der Nike Sportswear Variante und der Nike SB Version. Letztere hat eine für Skate-Schuhe typische dicke Zunge, die vor allem das Fußgelenk entlasten, dem Sneaker Robustheit und dem Träger Komfort schenken soll. Gepaart mit einer Mittelsohle mit niedrigem Profil, einem stabilen Leder-Upper, einer guten Dämpfung und vor allem einer griffigen Sohle ist der Charme des Dunks offensichtlich. Wenn wir Skate Sneaker aufzählen sollten, die abseits der Halfpipe tragbar sind, wäre der Dunk vermutlich auf dem ersten Platz mit einem Vans Authentic. Egal ob sportlich, schick, Street oder Rampe – der Dunk überzeugt auf allen Gebieten.
Ein derartiger Status kann nur von einem Sneaker wie dem Air Force 1 in Frage gestellt werden. Der komplett mit Leder überzogene Allrounder aus Oregon gilt als einer der langlebigsten Sneaker, weswegen von Sneakerheads bis Normalos jeder auf die Luft aus 1982 setzt. Der Air Force 1 ist inzwischen in so vielen Colorways erschienen, dass jeder Sammler auf kurz oder lang fündig wird. Der große Favorit bleibt jedoch die Version in All-White, die Kollaborationspartner wie John Elliot, Supreme oder Kith bereits ihren Tribut gezollt haben. Aus unserer Sicht ist es an dieser Stelle nicht möglich einen Gewinner zu küren, weswegen dieser Punkt an beide Sneaker geht!
Wer hat die besseren Kollaborationen?
Auch wenn der Nike Dunk führt, ermahnen wir euch, den Nike Air Force 1 nicht zu unterschätzen! Denn gerade was Kollaborationen betrifft, sind die wertvollsten und coolsten Sneaker auf dieser Silhouette erschienen. Es scheint fast so, als könne man mit einer Kollaboration auf diesem Modell nur selten daneben liegen. Das haben Kooperationen mit Clot, Off-White, Comme des Garçons oder Peaceminusone gezeigt. Unser Favorit ist jedoch der Friends & Family Sneaker von Diamond Supply, der innerhalb der „White co*ke“-Kollektion erschien und dem OG komplett nachempfunden wurde – nur dass auf der Ferse das Wort „co*ke“ in Coca-Cola Typographie eingelasert wurde. Wir lassen diese zweideutige Design-Entscheidung mal im Raum stehen.
So cool diese Sneaker auch sein mögen – bei Nike SB bekommen wir mehr geboten. Das Skate Label von Nike hatte schon immer einen eher rebellischen Ruf, was die Hauptmarke stellenweise schon fast konservativ aussehen ließ. Grund dafür sind verrückte, spannende und einzigartige Kollaborationen auf einem Dunk. Modelle wie „“, die „Grateful Dead Bears“ oder die „Lobster“-Serie von Concepts haben gezeigt, dass SB-Releases bereit sind weiterzugehen und mehr anzuecken, als es Nike selber sich jemals trauen würde. Bestes Beispiel hierfür ist die inoffizielle Kollaboration mit der Horror-Reihe „Nightmare on Elm Street“ und dem daraus resultierenden „Freddy Krüger Dunk“. Die Beliebtheit dieses Sneakers spiegelt sich auch in seinen astronomischen Resellpreisen wider. Es scheint so, als würden die Sammler, den Mut Nike SBs belohnen, weswegen wir auch diesen Punkt dem Dunk geben müssen.
Welcher Sneaker verkauft sich besser?
Nike hatte schon sehr früh verstanden, dass der Hype um einen Sneaker ähnlich aufgebaut ist, wie die Nachfrage nach Luxusgütern von großen Modehäusern wie Louis Vuitton oder Dior. Man erschafft eine künstliche Verknappung, was dafür sorgt, dass bestimmte Items sich auf dem Drittmarkt für das Zehnfache weiterverkaufen. Wenn dann die gleiche Brand einen erschwinglichen Release herausbringt, den viele Fans ohne große Mühe kaufen können, verwässert das nicht das Image der Marke. Ganz im Gegenteil: die Käufer sind froh, zumindest einen kleinen Teil dieser exklusiven Marke in der Hand zu halten. Man ist klein und gleichzeitig groß. Genauso hatte Nike seit 2017 den Dunk aufgebaut.
Was über die Jahre in limitierter Auflage erschien, wurde mit der Zeit in immer größerer Stückzahl produziert, während die Brand Nike SB als eine Art „White Label“-Indikator positionierte. So schaffte es Nike sowohl die Sneakerheads mit limitierten SB-Releases zu beglücken und gleichzeitig mit dem regulären Dunk die Massen zu bedienen. Doch so genial diese Marketing-Strategie sein mag: der kommerzielle Erfolg vom Nike Air Force 1 stellt diesen bei weitem in den Schatten! Ungeachtet von irgendwelchen Sammlern oder Stammtischen verkauft Nike circa 50 Sneaker in der Sekunde – und der Air Force 1 ist dabei eines der beliebtesten Exemplare. So gut wie jeder besitzt zumindest eine Variante des Sneakers, was sich auch in den jährlichen Verkäufen widerspiegelt. Das Unternehmen räumt alleine mit dem Air Force 1 einen Gewinn von 300 Millionen US-Dollar jedes Jahr ein. Wenn man diese Zahlen sieht, wird einem klar, dass dieser Punkt an den Air Force 1 gehen muss.
Welcher Sneaker hat das Potential zum Evergreen?
Matchball für den Dunk, doch hat der Fackelträger der Nike SB Brand das Potential ein Sneaker für die Ewigkeit zu sein? Auf jeden Fall! Die Silhouette verschwand zwischenzeitlich zwar aus dem Fokus der öffentlichen Wahrnehmung, doch das erfolgreiche Comeback vor ein paar Jahren stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass die Fans noch lange nicht genug vom Dunk haben. Jedoch spielt der Stellenwert eines weißen Nike Air Force 1 Low in einer ganz anderen Liga.
Selbst wenn sich Sammler von der Sneaker Szene abwenden und nur noch einen Schuh behalten dürfen, so fällt die Wahl mit großer Sicherheit auf den Air Force 1. Der Verkaufsschlager von Nike ist die Blaupause eines Sneakers, ein Synonym für Popkultur und eine nie enden wollende Erfolgsgeschichte für das Unternehmen – sowohl kommerziell als auch kulturell. Das bedeutet wir haben einen Gleichstand zwischen dem Nike Air Force 1 und dem Nike SB Dunk Low. Beide Sneaker haben ihre Daseinsberechtigung und ihre Designer Peter Moore und Bruce Kilgore haben mit diesen beiden Turnschuhen einen beträchtlichen Teil der Szene und auch unseren persönlichen Look beeinflusst. Wir ziehen den Hut vor diesen beiden Legenden und empfehlen euch in unserem Shop euren liebsten Colorway zu erwerben. Hier geht es zum Air Force 1 und hier zum Dunk.
